Vortrag: Überraschender Erfolg von Pegida und rechten Bewegungen. Was wir von Rechten, Antihumanisten und Islamfeinden lernen können.
Wann?: Dienstag, 28. April 2015 um 20:15 Uhr
Wo?: Katholische Hochschulgemeinde, Edith-Stein-Haus, Hermann-Köhl-Str. 25, 86159 Augsburg
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Der Rechtsextremismus in all seinen Facetten ist sicherlich ein Phänomen, das nicht zuletzt von wissenschaftlicher Seite, die durchaus dem Geist des Humanismus verpflichtet sein sollte, verurteilt und bekämpft werden muss. Doch darin sollte sich die Aufgabe einer Gesellschaftswissenschaft lange nicht genügen. Gerade in der neueren, konstruktivistisch motivierten Soziologie liegt ein sehr viel weiter reichendes analytisches Potential. Der Rechtsextremismus – so abstrus, wie er auch immer sei – reagiert als gesellschaftliches Phänomen auf soziale Problemlagen, für die er Lösungen anzubieten scheint. Es wäre nun eine wichtige Aufgabe der Wissenschaft, nicht nur in den Blick zu bekommen, warum die rechten Ansätze falsch sind, sondern auch die Problemlagen, die den Rechtsextremismus überhaupt erst ermöglichen, möglichst sachlich und nüchtern zu analysieren.
Anhand aktueller Beispiele soll der Vortrag, der von Dipl. Soz. Maximilian Makovec gehalten wird, zunächst beleuchten, was (und aus welchen Gründen) dem Rechtsextremismus zugehören könnte. Im europäischen und deutschen Kontext treten in der jüngeren Vergangenheit vermehrt Grenzfälle auf, in denen offensichtlich verhandelt werden muss, was rechtsextremistisch ist und was „normal“: Sarrazin, PEGIDA und HC Strache, die Liste könnte beliebig weitergeführt werden. Derartige „Grenzdebatten“ sollen im Rahmen dieser Fälle näher in den Blick genommen werden, denn es ist weder trivial zu erklären, warum ein mit wenig rhetorischer Schlagkraft ausgestatteter, lobbyistischer ehemaliger Politiker plötzlich mit kruden Thesen weite Teile der Bevölkerung hinter sich bringt, noch ist es unmittelbar einleuchtend, warum mit einem Mal zehntausende Patriotinnen und Patrioten (oder solche, die sich dafür halten) wütend durch die Straßen ziehen.
Im Anschluss an den einstündigen Vortrag wird Raum für Diskussionen geboten.
Link zur facebook-Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/941253092561945/